西ベルリン キルヒホフ演劇養成所へ
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3ヶ国経由して亡命後西ベルリンに行き、キルヒホフ養成所で演劇訓練を継続。
Sein Weg führte ihn über Ungarn, Jugoslawien und Österreich schließlich nach Westberlin, wo er seine Schauspielausbildung an der Kirchhoff Schule fortsetzte.
過去を振り返らぬ御方のようなので、ネットで他人様の人生落ち穂拾い。随時情報追加中。
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3ヶ国経由して亡命後西ベルリンに行き、キルヒホフ養成所で演劇訓練を継続。
Sein Weg führte ihn über Ungarn, Jugoslawien und Österreich schließlich nach Westberlin, wo er seine Schauspielausbildung an der Kirchhoff Schule fortsetzte.
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Julikaefer
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12:00
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1 Anm.
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「1983年に国境を越えた」
"I ran over the border in 1983."
Aus The Pianist - Interviews, AboutFilm, Dec. 2002
RS
Was geschah nach Ihrer Flucht?
TK
Ich musste ins Auffanglager nach Gießen. Da wurde ich von den Alliierten auseinander genommen. Die wollten wissen, ob ich ein Spion war.
RS
Sie wurden richtig verhört?
TK
Ich musste nur Reihe von blödsinnigen Fragen beantworten. Ein Spion hätte sich nur ein paar Erklärungen zurechtlegen müssen, um da durchzukommen.
RS
Ihr nächstes Ziel war Berlin. Was zog Sie dort hin?
TK
Das war die interessanteste Stadt für mich, außerdem wollte ich nicht zur Armee. Ich ging ja aus der DDR weg, bevor man mich einziehen konnte. Das Allerletzte, was ich wollte, war zur Bundeswehr. Da war Berlin der beste Zufluchtsorrt.
RS
Hatten Sie keine bestimmten Erwartungen an den Westen?
TK
Nein, nie. Deshalb bin ich damit gut klar gekommen. Viele Ostler, die damals abgegauen sind, erwarteten, dass alles ganz toll wird, und dann sind sie zusammengebrochen. Ich ging in Berlin einen Tag ins Auffanglager Marienfelde, suchte mir sofort eine Wohnung und einen Job in einer Bar.
RS
Das klingt ganz entspannt.
TK
Das war aber bestimmt nicht entspannt. Setzen Sie sich mal mit T-Shirt und Hose ohne Geld in ein Flugzeug, fliegen Sie in irgendein Land der Welt, und besorgen sich Wohnung und Job. Alles ohne Rückflugticket und ohne die Hoffnung, überhaupt jemals heimzukommen und Ihre Verwandte und Freunde wiederzusehen.
RS
Aber Sie wirken jemand, der sich durch nichts aus der Ruhe bringen lässt.
TK
Ich bin ein Mensch, der mit jeder Situation zurechtkeommt. Selbst wenn die ganze Zivilisation zusammenbricht, würde ich mich wahrscheinlich durchschlagen können.
RS
Wie kamen Sie damit zurecht, Ihr gesamtes Umfeld theoretisch für immer zurück gelassen zu haben? Verdrängten Sie das?
TK
Natürlich dachte ich darüber nach.
RS
Verlieren Sie eigentlich nie die Fassung?
TK
Doch, das sind private Momente, die Sie nicht mitbekommen - und die ich Ihnen auch nicht erzähle.
RS
Können Sie es nicht verstehen, dass Publikum auch etwas über die Person eines Stars erfahren will?
TK
Ich halte es jedenfalls nicht für gut. Ich persönlich finde Filme immer interessanter, wenn ich über die Schauspieler gar nichts weiß.
Aus "Ich kan die Zähne zusammenbeißen.", 13.02.2006 Interview by Rodiger Sturm, GALORE Nr.17, 2006
MaHa: Hattest Du schnell Kontakte im Westen, die dir dann weitergeholfen haben?
Kretschmann: Nein, ich habe zunächst in einer Bar gejobbt und dann wieder mit der Schauspielschule angefangen, bis ich vom Schillertheater verpflichtet wurde.
Aus "Ich habe einen längeren Atem, als jeder andere", 15.02.2006 Interview by Marc Hairapetian
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Julikaefer
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(略)1983年9月8日の朝、彼の21歳の誕生日に、彼は運命を決する旅立ちをした。
鬱蒼とした針葉樹林20kmを足早に通り抜けること数時間。木の幹に白い線がついているのを見て、ここだ、と彼にはわかった。クレッチマンの眼前に監視塔。犬の吠える声が聞こえた。目測で、国境の柱まで50m。「当時100mを12秒フラットで走っていた。だから、6秒、スタート体勢からだったら7秒。発砲の前に原則的には3回警告が義務づけられている。」死ぬかもしれないとは考えなかった。「『うまくいってるんだから今越えなきゃ』ということしか考えてなかったよ。」彼はこの50m走の光景を細部に至るまで思い出せる。「人生賭けた全力疾走だった。」
彼はこのことをよく話すのだろうか?「めったに話さない。しんどい話だし。」空に浮かぶ月のように、たくさんの光景が今また彼の脳裏をよぎる。鋤き返した畑にいるカラス、つかの間身を横たえて休んだ田園地帯の道端の溝。
彼はユーゴスラヴィアの西ドイツ大使館で旅券を手に入れ、オーストリアに向かう列車に乗った。おざなりな国境検問が終わって、列車はゆっくりと動き出した――「その瞬間、へたりこんで号泣したよ。人生の中で一番強烈な瞬間だった。」
... Am Morgen des 8. September1983, es war sein 21. Geburtstag, machte er sich auf den entscheidenden Weg.
Stundenlang hastete er zwanzig Kilometer weit durch dichten Nadelwald. Als er weiße Striche an den Stämmen sah, wusste er, jetzt ist so weit. Kretschmann sah die Wachtürme, hörte Hunde bellen, sah: Zum Grenzpfeiler sind es 50 Meter. "Damals lief ich 100 Meter in knapp zwölf Sekunden. Also sechs Sekunden, sieben mit dem Start. Vor dem Schießen müssen sie dich dreimal anrufen, theoretisch." Über den Tod dachte er nicht mehr nach. "Ich hatte nur im Kopf: Du machst das jetzt, so gut es geht." Er kann sich noch an jedes Bild des 50-Meter-Laufs erinnern. "Es war der Sprint meines Lebens."
Wie oft er das schon erzählt hat? "Nicht oft. Es ist schwierig." Da sind viele Bilder in seinem Kopf, die jetzt wieder auftauchen: die Raben auf dem umgepflügten Feld, der Graben einer Landstraße, in dem er sich kurz hinlegt und ausruht, wie der Mond im Himmel steht.
In Jugoslawien bekam er in der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland einen Pass und fuhr mit dem Zug nach Österreich. Als die nachlässige Grenzkontrolle zu Ende ging und sich der Zug langsam wieder in Bewegung setzte – "da saß ich heulend da. Das war bestimmt der intensivste Moment in meinem Leben."
Aus "Das Monster in mir" (5/6-6/6), by Henning Kober, KULTUR 04.Januar 2008, VANITY FAIR
...
Über Ungarn, Jugoslawien, Österreich kam er nach West-Berlin. Ganz allein. Nach zwei Wochen Flucht überquerte er an seinem 20. Geburtstag die Grenze. "Ich hätte fast einen Finger verloren, das ganze Oberglied war abgerissen."
...
Aus Cruise schnappt Thomas Kretschmann Film-Rolle weg, 1. April 2007, WELT ONLINE
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Julikaefer
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1983年の夏、彼は出発した。彼は正確に覚えている。「物質的な生活に関わる問題だったし、なによりも、自由な生活に関わる問題だった。」ほかの選択の余地はなかったのだろうか?「女のために人生あきらめるということだったら、まったく考えなかった。そんなの、無能もいいところじゃないか。」自転車ツーリングを装って、彼はハンガリーに行き、赤の他人に話しかけて手を貸してもらった。ユーゴスラヴィア国境近くのある農場で、彼は井戸につるべを落とす際に危うく指を一本失いかけた。
クレッチマンは何日もかけて東ドイツから脱国した。(略)
Im Sommer 1983 machte er sich auf den Weg. Er erinnert sich genau. "Es ging um mein Leben, physisch, vor allem aber um ein freies Leben." Zog er andere Möglichkeiten in Betracht? "Dass ich mir wegen dieser Fotzen das Leben nehme, nie. Das wäre ein schreckliches Armutszeugnis." Getarnt als Radwanderer, fuhr er nach Ungarn, sprach einen Wildfremden an, der ihm half. Auf einem Bauernhof nahe der Grenze zu Jugoslawien verlor er, während er einen Eimer in den Brunnen hinunterließ, fast einen Finger.
Kretschmanns Flucht aus der DDR dauerte Tage. ...
Aus "Das Monster in mir" (5/6), by Henning Kober, KULTUR 04.Januar 2008, VANITY FAIR
GQ
Herr Kretschmann, Sie sind mit 18 aus der DDR geflohen. In Artikeln und Porträts über Sie liest man, dass Ihnen dabei ein Finger abgefroren sei. Es sind aber noch alle dran. Ist das eine Stalingradfantasie der Journalisten?
TK
Das muss es sein, im September gibt es nämlich keinen Frost.
GQ
Und wie geht die Geschichte wirklich?
TK
Ich hatte mir nur eine Fingerkuppe abgerissen, die wieder angenäht wurde. Das war nichts im Vergleich zu dem Gefühl, zwischen zwei Grenztürmen rüberzurennen. Ich wusste ja nicht, ob der Scharfschütze gerade schläft, heiß darauf ist, mich umzulegen, oder denkt: Viel Glück, ich wünschte, ich könnte mit. Nach so einer Reise begegnet man Allerweltsdramen anders. Ich frage mich in schwierigen Situationen immer, was denn schlimmstenfalls passieren kann: Werde ich erschossen? Nein? Das macht das Leben leichte.
GQ
Was hat Sie damals bewogen, Ihr Leben zu riskieren?
TK
Ich wollte einfach nur weg aus der DDR. Noch heute habe ich ein Problem mit Autoritätswahn, schon bei der Formulierung „Du musst …“ flippe ich innerlich aus. Diese Platzwartmentalität, mit der die damals glaubten, über die Lebensweise anderer bestimmen zu können, war eine Anmaßung, eine Frechheit. Ich fand das unerträglich.
Aus "Thomas Kretschmann sucht das letzte Abenteuer", Interview by Esma A. Dil, GQ.com, Nov., 2008
MaHa: Hast Du Probleme gehabt mit der Stasi?
Kretschmann: Nein, ich bin immer jemand, der auf Nummer sicher geht. Mir war bewusst, dass irgendwer immer irgendwo sitzt und aus diesem Grund habe ich mich immer dreifach abgesichert und wirklich niemandem etwas von meinen Fluchtplänen erzählt.
Aus "Ich habe einen längeren Atem, als jeder andere", 15.02.2006 Interview by Marc Hairapetian
"In East Germany, you had three possibilities. You go with the system and sacrifice your ideals, and live how the system expects you to live. Or you go against the system, and you're going to be fucked for the rest of your life. Or you escape. I escaped."
"I ran over the border in 1983. I was nineteen."
"I went to Hungary. If you went [directly] from East Germany to West Germany, you pretty much [ended up] dead or in jail. It was stupid to do that. They also had mines--you just walk on one, and that's it. But you could go to Hungary. I went running over the border to Yugoslavia, and then Austria. There they shoot you, too, if they can, but at least you don't step on a mine or something. If they shoot at you, you can react at least."
Aus The Pianist - Interviews, AboutFilm, Dec. 2002
Zwei Sachen hat er aus dieser längst vergangenen Zeit mitgenommen. Erst mal sein Durchhaltevermögen: "Ich lasse mich nicht einfach so wegbügeln." Dann aber auch seine Heimatlosigkeit. Er schmiss den Sport und floh 1983, bevor er zur Nationalen Volksarmee eingezogen werden konnte, über Ungarn und Jugoslawien in den Westen: "Ich hatte keine Lust, mich zwei Jahre lang im Schlamm zu wälzen. Und ich glaube an Selbstverantwortung, und die wurde dir im Osten vollkommen abgenommen." Er ging, so betont er, nicht in den Westen, um in den Westen zu gehen, sondern um dem Osten zu entkommen.
Aus Freischwimmer, 27. 10. 2002, Berliner Morgenpost
RS
Der größte Härtetest muss Ihre Flucht über die Zonengrenze 1983 gewesen sein.
TK
Es war das letzte Mal in meinem Leben, dass ich Angst um mich selbst hatte. Aber diese Erfahrung hat mir auch vieles erleichtert. Es gibt so viele kleine Katastrophen im Leben - aber sie berühren mich heute nicht mehr in dem Maß.
RS
Wie groß war damals tatsächlich die Gefahr, dass Sie bei der Flucht erschossen werden?
TK
Einmal war es haarscharf. Da fuhr ein Jeep mit Grenzsoldaten an mir vorbei, aber sie entdeckten mich nicht. Ich musste einen letzten Streifen von einer Mauer mit Pfeilern und Wachtürmen überqueren, das dauerte etwa zehn Sekunden. Als ich rübergerannt bin, hätte ich jederzeit eine Kugel in Rücken bekommen können.
RS
Warum nahmen Sie dieses Risiko in Kauf?
TK
Ich ging ja nicht davon aus, dass mir so etwas passiert. Wahrscheinlicher war eine Inhaftierung. Ich wollte einfach selbst bestimmen. Ich konnte es nicht ertragen, dass eine Institution, ein Staat, entscheidet, wie ich zu leben habe.
Aus "Ich kan die Zähne zusammenbeißen.", 13.02.2006 Interview by Rodiger Sturm, GALORE Nr.17, 2006
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Julikaefer
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「'70年代終わりから'80年代初めの頃に話を戻すと、僕はドイツにいて学校を卒業したところで、デザイナーになりたかった。一番なりたかったのがデザイナー。というか、今でもそう。部屋の中のものをあれはいかん、これはいけてると考えるのが演技するよりも好きだったりするんだけど、えー、とある友人が来て言ったんだ。東ドイツでデザイナーになりたいだなんて、バカじゃね?いったいここでなにデザインすんだよ、と。それを聞いて、それもそうだな、別のことしよう、それなら、役者だ!ってことで演劇を始めて、それから東ドイツを脱国した。んー、そのへん全部を話すとなると...時間どのくらいあるの?まあ、とにかく演劇だ、ということで、演劇学校、えー、手始めに東ドイツの演劇学校の入学審査を受けた。国内でドイツ語で教える一番いい学校で、応募者1,200人くらいに対して定員6人くらい。それに合格した。当時'80年代初めだったんだけど、こーんな背広着たシュタージのおっさんがね、ではトーマス、自らの自由意志で1年半ではなく3年間の兵役に就きたいと申すのだな?って聞くんだよ。兵役義務は1年半、それが延長されて3年間。でもここで『はい』と言えば確実に演劇を学べる、演劇学校に入れて、なりたいものになれる。『いいえ』と言えば不合格、次に『はい、やります』とぬかしたへっぽこ野郎が合格。ということは常識だった。僕は、はいもちろん必要とあらばきっと、と答えておいて、身の回りの物をまとめて、国境越えて西ドイツに亡命した。」
So then, um, then I wanted to, we are talking now late 70's early 80's, I'm in Germany, and I finished school, and I wanted to be a designer. Actually, that's my, it was my biggest passion, or is still. I'm, I like to think I come in a room and I know what's wrong and what's right, you know, so more than acting I have to figure that out. Uh, and um, I had a friend who came to me and said, you want to be a designer in East Germany, are you stupid, what the fuck do you want to design here? And so, I thought ok then I'll do something else, so acting! And then I started that, and, so then I escaped from East Germany, um, actually it's... you want to hear the whole story, how much time do we have? Uh, um, so then I did acting, The acting school, Um I started the audition at the acting school in East Germany, and that's actually the best German speaking acting school in East Germany. They had like one thousand two hundred want to go in and they took six or so, and they took me. And then you have, um, in that time, in the early 80's you have this suit, this starzy [Stasi] guy, right, and he goes so Thomas, do you want to um, do you want to, out of your own free will do you want to do three years army instead of just one and a half? One and a half you had to, right, so three years was like the extension, and you know if you say, yes for sure, then you study, and you got your spot, you know, and you become what you wanted to. And if you say no, the next untalented guy who says, yes I'm going to do it, gets your spot. You know, it was common knowledge. I said, yes of course if it's necessary no doubt, and I packed my stuff and I run over the border and escaped to West Germany.
Aus TK IS A WANTED MAN! 26. June 2008, Written by Peter Cacioppo
... "Danach wollte ich erst mal nur leben." Er hatte eine Freundin, war oft in Berlin. Zwei Freunde, das Paar Heiko Zolchow und Dirk Nawrozki, Maler und Schauspieler, brachten ihn auf den Gedanken, sich an der Ernst-Busch-Schauspielschule zu bewerben. "So ein Plastikanzugträger, Farbton: sportliches Grau, fragte mich: 'Thomas, würdest du drei Jahre als Unteroffizier machen?'" Kretschmann verdreht die Augen. "Das war so ein typischer DDR-Satz." Er hatte solche verdrucksten Formulierungen schon zu häufig gehört, von seiner Mutter, von Lehrern und Trainern. Nur zum Schein sagte er zu, fuhr nach Hause und packte seine Tasche. "Abhauen ist der richtige Ausdruck."
Aus "Das Monster in mir" (5/6), by Henning Kober, KULTUR 04.Januar 2008, VANITY FAIR
...
Er war 20, als er aus Dessau flüchtete. Er hatte sich bei einer Schauspielschule in Ost-Berlin beworben. Ausgewählt aus 1200 Bewerbern wurde er zum Gespräch gebeten. "Da saß man dann mit einem Mann in so einem Plastikanzug und mit Parteiabzeichen. Der fragte dann: 'Ja, Herr Kretschmann, würden Sie sich denn bereit erklären, anstatt eineinhalb Jahre Wehrpflicht sich auch für drei Jahre zu verpflichten als Unteroffizier?' Da wusste man genau, wenn man Ja sagt, hatte man den Platz. Da habe ich gesagt: 'Selbstverständlich, wenn es denn unbedingt nötig ist fürs Land.' Bin nach Hause gefahren, habe meine Sachen gepackt und bin geflüchtet -- weil ich an Selbstverantwortung glaube. Und die gab es in dem System aus Vertretern, die fast schon eichmännische Züge hatten, nicht."
Aus Cruise schnappt Thomas Kretschmann Film-Rolle weg, 1. April 2007, WELT ONLINE
Playboy: Warum sind Sie mit 20 Jahren aus der DDR geflohen?
Kretschmann: Es gab da einen Schlüsselmoment, als ich in der Ernst-Busch-Schauspielschule in Ostberlin vorgesprochen habe. Die haben mich genommen, aber dann musste ich noch ein Gespräch mit einem Herrn im grauen Plastikanzug führen, der mich fragte: “Herr Kretschmann, würden Sie sich denn anstatt eineinhalb Jahren Wehrdienst auch für drei Jahre als Unteroffizier verpflichten?” Ich habe gesagt: “Ja, wenn es unbedingt sein muss, selbstverständlich.” Dann kam der Einzugsbrief zum Wehrdienst, und das war der Moment, wo ich meinen Koffer gepackt habe und gegangen bin.
Playboy: Weil Sie nicht länger als notwendig bei der Armee sein wollten?
Kretschmann: Nein, weil man mich da generell nicht hingekriegt hätte. Auch meine Kinder werden nie eine Waffe in die Hand nehmen. Für mich ist es unvorstellbar, den eigenen Kindern dabei zuzuschauen, wie sie in den Krieg ziehen.
Aus “Wir saßen auf dem elektrischen Stuhl”, Interview by Mareike Ludwig, Playboy Sep, 2008
"I dropped out when I was seventeen. When I stopped swimming, I started acting school. I dropped out immediately, because I was surrounded by great 'feelers'--everybody was 'feeling'--and I felt like I was in psychotherapy. So I never learned acting. I thought, 'This is not what I think it's supposed to be.'"
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Julikaefer
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18歳でスポーツ学校寮を出た後、改めて彼は高等学校卒業資格を取った。(略)
Nachdem er mit 18 Jahren das Sportinternat verlassen hatte, machte er noch das Abitur. ...
Aus "Das Monster in mir" (5/6), by Henning Kober, KULTUR 04.Januar 2008, VANITY FAIR
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Julikaefer
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(略)このデッサウっ子は17歳で労働者と農民の国(つまり東ドイツ)の、3番目に速い男となった。とりあえず。しかしそれでは彼にはもの足りない。力の限りを尽くしてすべてを手にしたい。
ハレではよくソ連勢とトレーニングをしていた。Vladimir Zeilnikow とも。クレッチマンを尻目にその年、更新不能と言われた自身の世界記録を3度も4度も更新した男である。手にビート板をつけた練習ではクレッチマンのほうが勝るくらいだった。そうでないと、全然だめ。「そこでじっと手を見た。小さいんだ。そんなこととっくに気がついていてもよかったのに。DDRってバカ揃いだよね。」
彼は馬力でこれを補おうとした。最終的に果たさなければならない国からの“達成課題”もあった。しかしその折、肩への過負荷の弊害が表面化。「手術で肩の遊離軟骨を2個ほど摘出する必要があった。そこで考えた。身体が音をあげて『ちょっと!もう限界なんだけど!!』と言っているのに、それに耳を貸さないのはまずいんじゃないか、と。」
... Mit 17 wurde der gebürtige Dessauer Drittschnellster im Arbeiter- und Bauernstaat. Immerhin. Aber das war ihm nicht genug. Er will immer alles geben - und alles erreichen.
In Halle haben sie oft mit den Russen trainiert. Er mit Vladimir Zeilnikow. Der hat, frotzelt Kretschmann, drei bis vier Mal im Jahr seinen eigenen Weltrekord gebrochen - "ununterbrochen gebrochen." Wenn sie dabei Handbretter benutzten, hat Kretschmann ihn immer abgehängt. Sonst nie. "Da hab ich mir mal meine Hände angeguckt. Die waren viel zu klein. Da hätte auch mal einer drauf kommen können in der DDR. Diese Vollidioten."
Er hat es mit Kraft zu kompensieren versucht. Schließlich gab es ja auch einen staatlichen "Leistungsauftrag" zu erfüllen. Aber dann machte sich die überlastung in der Schulter bemerkbar. "Die wollten mich operieren und ein paar Knorpel entfernen. Aber ich dachte: Wenn der Körper schon mal Schmerz signalisiert, kann man doch nicht gerade das rausschneiden, was dir sagt: 'Hallo! Zu viel!' "
Aus Freischwimmer, 27. 10. 2002, Berliner Morgenpost
RS
Wie schaffen Sie es, dann doch aus dem Leistungssport auszusteigen?
TK
Mit 17 hatte ich starke Überlastungserscheinungen. Ich bin nun mal keine zwei Meter groß, und auch meine Hände sind viel zu klein. Also habe ich sehr viel über die Kraft gemacht. Wegen meiner Schmerzen, unter denen ich damals wegen des vielen Trainings litt, wollte man mich operieren, und da sagte ich: Jetzt reicht es.
Aus "Ich kan die Zähne zusammenbeißen.", 13.02.2006 Interview by Rodiger Sturm, GALORE Nr.17, 2006
"So I started as a swimmer when I was ten. They were asking me, do you want to be a world champion? And I said, yeah! And, um, from that point I was part of the machinery, so from ten to eighteen I've been swimming twenty kilometers a day. It's like fifteen miles for the Americans, more or less. Um, and, um, and then I quit when I was eighteen, right before the Olympics in Moscow ..."
Aus TK IS A WANTED MAN! 26. June 2008, Written by Peter Cacioppo
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Julikaefer
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「東ドイツのナショナルチームの一員だった」
"I was on the East German national team, yes."
Aus The Pianist - Interviews, AboutFilm, Dec. 2002
TK
Ganz bestimmt nicht. Ich kenne kaum jemanden, der so eine harte Jugend wie ich durchgemacht hat. Als Zehnjähriger kam ich in den Schwimmer-Leistungs-kader, und danach bin ich acht Jahre land jeden Tag 20 Kilometer geschwommen - außer sonntags. Während andere Jungs im Park den Mädchen hinterherliefen, musste ich arbeiten.
RS
Einer solchen Sportskanone sind die Mädchen doch bestimmt hinterhergelaufen.
TK
Im Wasser gab es leider nicht so viele davon. Ich stand um sieben Uhr auf, ging in die Schwimmhalle, und abends um sieben kam ich nach Hause, machte meine Hausaufgaben und ging ins Bett.
RS
Und so ein Leben suchten Sie sich selbst aus?
TK
Wenn mann einen Zehnjährigen fragt, ob er Weltmeister werden will, sagt er nicht nein. Ich hatte den Altersklassenrekord über 1500 Meter Freistil geschwommen, und wenn man in der DDR als Schwimmer vorne war, bedeutete das, dass man auch weltweit vorne war. Ich erwartete natülich, dass es so weiter geht. Man rief mich in den Leistungskader, und damit bekam ich sozusagen einen Staatsauftrag. Daher konnte ich nicht einfach sagen: Ich habe keine Lust. Außerdem war die DDR so etwas wie die Bronx. Wenn du da raus wolltest, gab es nur zwei Wege: Kunst oder Sport.
RS
Bekamen Sie Dopingmittel?
TK
Das kann ich nicht sagen. Wir bekamen jeden Tag eine Handvoll Vitamintabletten, so hieß das halt. Aber Spritzen hat man mir nie verpasst.
RS
Mit dem Weltmeistertitel hat es nicht geklappt...
TK
Nein, ich war immer nur weit vorn. Aber wenn man schon so viel Zeit und Energie investiert hat, dann macht man eben weiter.
RS
Im Nachhinein betrachtet: Hat Ihnen diese Zeit doch etwas gebracht?
TK
Wenn mich heute jemand fragt, warum ich als einziger deutscher Schauspieler in Hollywood übrig geblieben bin, dann sage ich: Weil ich Langstreckenschwimmer war. Ich habe es gelernt, die Zähne zusammenzubeißen. Deshalb bin ich auch kein Mensch, der da sitzt und herumjammert. Ich habe mir alles hart erarbeitet.
Aus "Ich kan die Zähne zusammenbeißen.", 13.02.2006 Interview by Rodiger Sturm, GALORE Nr.17, 2006
... "Außer einer verpassten Kindheit, habe ich vom Schwimmen nur profitiert. Meine Kraft, die Ausdauer und mein Instinkt, darauf kann ich mich verlassen. Ich bin ja nicht totzukriegen. Warum bin ich der Einzige, der in L.A. ruhig geblieben ist?" Kretschmann, der Langstreckenschwimmer. ...
Aus "Das Monster in mir" (5/6), by Henning Kober, KULTUR 04.Januar 2008, VANITY FAIR
Playboy: Ihre Figur in “Wanted” kann um die Ecke schießen, ist blitzschnell und unglaublich stark. Welche dieser Talente hätten Sie gern im wahren Leben?
Kretschmann: Die habe ich bereits alle - deswegen bin ich ja besetzt worden. (lacht)
Playboy: Dann gehören Sie auch wie im Film einer geheimen Bruderschaft an?
Kretschmann: Nein, ich war im Osten im Schwimmkader. Das hat mir gereicht fürs Leben.
Playboy: Der DDR-Schwimmkader war ein Geheimclub?
Kretschmann: Es war ein offizieller Geheimclub.
Playboy: Und was war das Club-Geheimnis?
Kretschmann: Der elektrische Stuhl. Da mussten wir uns draufsetzen und bekamen Metallplatten mit nassen Schwämmchen drunter auf die Haut. Dann wurde da Strom reingejagt, und es kam darauf an, die Lehnen festzuhalten, anstatt die Arme hochgehen zu lassen. Das hatte den Effekt von vielen Stunden Krafttraining. Ein gut gehütetes Geheimnis - davon haben Sie bestimmt noch nie gehört, oder?
Playboy: Nein. Das klingt wie die Vollstreckung einer Todesstrafe.
Kretschmann: Einer soll dabei sogar abgekratzt sein, weil sie zu viel Strom an den Brustmuskel gegeben haben. Das Herz hat versagt. Und dann haben sie, glaube ich, damit aufgehört.
Playboy: Was war mit Doping?
Kretschmann: Da hat man nicht drüber nachgedacht. Man muss sich den Osten in den Siebzigern wie Harlem vorstellen. Es gab zwei Möglichkeiten, nach oben zu kommen: durch Sport oder durch Kunst. Wenn man da als Zehnjähriger gefragt wird: “Willst du Weltmeister werden?”, sagt man “ja” und schluckt jeden Tag eine Hand voll Tabletten.
Playboy: Wissen Sie, was das für Pillen waren?
Kretschmann: Nein, bis heute nicht. Man hat mir angeboten, das nachforschen zu lassen. Aber ich finde, dass das jetzt im Nachhinein nichts bringt. Ich habe mir auch nie meine Stasi-Unterlagen angeschaut. Weil ich nicht weiß, ob ich mir selbst und anderen damit einen Gefallen getan hätte. “There will be blood”, hab ich mir gedacht.
Aus “Wir saßen auf dem elektrischen Stuhl”, Interview by Mareike Ludwig, Playboy Sep, 2008
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Julikaefer
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16歳のときと17歳のときに練習のしすぎで肩をこわした。国内選手権の直前にトレーニングを中断せざるを得なかったこと、二回。彼は一層自分の殻にこもり、ベッドのそばに置いた自分の水槽の中のトレーニングを眺めた。「何時間もグッピーを飽きずに眺めていたよ。」
Mit 16 und 17 hatte er Probleme mit den Schultern, Überlastung. Zweimal musste er kurz vor der DDR-Meisterschaft mit dem Training aufhören. Er zog sich immer weiter zurück. Nach dem Training schaute er in sein Aquarium, das er sich neben das Bett gestellt hatte. "Den Guppys konnte ich stundenlang zuschauen."
Aus "Das Monster in mir" (5/6), by Henning Kober, KULTUR 04.Januar 2008, VANITY FAIR
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Julikaefer
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14歳で水泳のナショナルチームの一員となった。どの日も同じに始まる。早朝起床、朝食にステーキと卵、筋力トレーニング。それから合同トレーニング、二回目の朝食、授業、またトレーニング。クレッチマンは毎日20km泳いでいた。「ときどき一人だけ居残りトレーニングしなきゃならなくて。そんなときは心の中で涙ちょちょぎれだったよ。」コーチは室内プールから出て行ったが、掲示板にメモを残していった。「お前にできると思っているから鍛えてるんだ。」クレッチマンはこれを嫌とは思わなかったそうで、コーチを「いい人」と言う。
クレッチマンは32人の青少年とともにトレーニングに励んだが、毎年一人、成績最下位の者は退寮しなくてはならない仕組みになっていた。彼は後ろから三番目の成績でしのいだ。
結局クレッチマンは一番になることができなかった。「身長180cmってのは競泳選手にしては小さいほうだったし。」手も小さかった。「皿でもくくりつけなきゃならないくらい。」毎日、彼はひとつかみ分の錠剤をもらった。「よくあるビタミン剤みたいだったよ。」
Mit 14 wurde er Teil des Schwimm-Nationalkaders. Jeder Tag begann gleich: früh aufstehen, Steak und Ei zum Frühstück, Krafttraining. Dann Trainingseinheiten, zweites Frühstück, Unterricht, wieder Training. Kretschmann schwamm jeden Tag 20 Kilometer. "Manchmal musste ich alleine nachtrainieren. Da hab ich innerlich geheult." Der Trainer ging aus der Halle und hinterließ auf einer Tafel seine Marke: "Ich fordere dich, weil ich dich achte." Als fies habe er das nicht empfunden, sagt Kretschmann und nennt ihn "einen guten Mann".
Von den 32 Jungen, die mit Kretschmann trainierten, mussten jedes Jahr die Schwächsten das Internat verlassen. Er schaffte es unter die letzten drei.
Aber Kretschmann konnte nicht der Beste sein. "Mit 1,80 Meter Körpergröße war ich nicht groß genug für einen Sprinter." Seine Hände waren zu klein. "Du brauchst Teller." Jeden Tag bekommt er eine Hand voll Tabletten. "Das sah aus wie klassische Vitamintabletten."
Aus "Das Monster in mir" (4/6-5/6), by Henning Kober, KULTUR 04.Januar 2008, VANITY FAIR
"When I was fourteen, I had enough already, mentally, because I saw all the other children having a childhood. And also I figured out my hands are actually too small, and I lost interest."
Aus The Pianist - Interviews, AboutFilm, Dec. 2002
"Das schmeichelt einem natürlich, wenn man mit zehn gefragt wird, ob man Weltmeister werden will", gibt er, der gerade 40 geworden ist, zu. Aber schon nach zwei, drei Jahren sind ihm erste Zweifel gekommen. "Immer dann, wenn die Leistungskurve runterging. Das ist eigentlich so wie jetzt bei der Schauspielerei. Geht die Kurve mal runter, denk ich mir auch manchmal: Du solltest dir einen anderen Job suchen." ...
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Julikaefer
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【13階というあたりがネタくさい気もするけど…】
(略)初体験について:「ホテル・シュタット・ベルリンの13階で。14歳のとき、相手はホテルのメイド。」(略)
... Den ersten Sex: "Im Hotel Stadt Berlin, 13. Stock. Ich war 14, sie ein Zimmermädchen." ...
Aus "Das Monster in mir" (2/6), by Henning Kober, KULTUR 04.Januar 2008, VANITY FAIR
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Julikaefer
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「11歳の時に1500m自由形でうっかり——専門じゃなかったんだけど——その年齢別のドイツ記録を更新しちゃって、オリンピック選手育成プログラムに組み込まれた。もう目標が設定されてて、なにがなんでもそれに到達させる戦略があるわけ」
"When I was eleven, I swum--by accident, because it was not even my major thing--the 1500 freestyle, I broke the German record for that age by far, so then I was locked into the Olympic program. They had a strategy to push you where you're supposed to go.
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Julikaefer
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