(満18歳)
過去を振り返らぬ御方のようなので、ネットで他人様の人生落ち穂拾い。随時情報追加中。
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[Authentie]
(略)このデッサウっ子は17歳で労働者と農民の国(つまり東ドイツ)の、3番目に速い男となった。とりあえず。しかしそれでは彼にはもの足りない。力の限りを尽くしてすべてを手にしたい。
ハレではよくソ連勢とトレーニングをしていた。Vladimir Zeilnikow とも。クレッチマンを尻目にその年、更新不能と言われた自身の世界記録を3度も4度も更新した男である。手にビート板をつけた練習ではクレッチマンのほうが勝るくらいだった。そうでないと、全然だめ。「そこでじっと手を見た。小さいんだ。そんなこととっくに気がついていてもよかったのに。DDRってバカ揃いだよね。」
彼は馬力でこれを補おうとした。最終的に果たさなければならない国からの“達成課題”もあった。しかしその折、肩への過負荷の弊害が表面化。「手術で肩の遊離軟骨を2個ほど摘出する必要があった。そこで考えた。身体が音をあげて『ちょっと!もう限界なんだけど!!』と言っているのに、それに耳を貸さないのはまずいんじゃないか、と。」
... Mit 17 wurde der gebürtige Dessauer Drittschnellster im Arbeiter- und Bauernstaat. Immerhin. Aber das war ihm nicht genug. Er will immer alles geben - und alles erreichen.
In Halle haben sie oft mit den Russen trainiert. Er mit Vladimir Zeilnikow. Der hat, frotzelt Kretschmann, drei bis vier Mal im Jahr seinen eigenen Weltrekord gebrochen - "ununterbrochen gebrochen." Wenn sie dabei Handbretter benutzten, hat Kretschmann ihn immer abgehängt. Sonst nie. "Da hab ich mir mal meine Hände angeguckt. Die waren viel zu klein. Da hätte auch mal einer drauf kommen können in der DDR. Diese Vollidioten."
Er hat es mit Kraft zu kompensieren versucht. Schließlich gab es ja auch einen staatlichen "Leistungsauftrag" zu erfüllen. Aber dann machte sich die überlastung in der Schulter bemerkbar. "Die wollten mich operieren und ein paar Knorpel entfernen. Aber ich dachte: Wenn der Körper schon mal Schmerz signalisiert, kann man doch nicht gerade das rausschneiden, was dir sagt: 'Hallo! Zu viel!' "
Aus Freischwimmer, 27. 10. 2002, Berliner Morgenpost
RS
Wie schaffen Sie es, dann doch aus dem Leistungssport auszusteigen?
TK
Mit 17 hatte ich starke Überlastungserscheinungen. Ich bin nun mal keine zwei Meter groß, und auch meine Hände sind viel zu klein. Also habe ich sehr viel über die Kraft gemacht. Wegen meiner Schmerzen, unter denen ich damals wegen des vielen Trainings litt, wollte man mich operieren, und da sagte ich: Jetzt reicht es.
Aus "Ich kan die Zähne zusammenbeißen.", 13.02.2006 Interview by Rodiger Sturm, GALORE Nr.17, 2006
"So I started as a swimmer when I was ten. They were asking me, do you want to be a world champion? And I said, yeah! And, um, from that point I was part of the machinery, so from ten to eighteen I've been swimming twenty kilometers a day. It's like fifteen miles for the Americans, more or less. Um, and, um, and then I quit when I was eighteen, right before the Olympics in Moscow ..."
Aus TK IS A WANTED MAN! 26. June 2008, Written by Peter Cacioppo
von Julikaefer @ 12:00 Personalien 2 Anm.
[ca.]
[Authentie]
「東ドイツのナショナルチームの一員だった」
"I was on the East German national team, yes."
Aus The Pianist - Interviews, AboutFilm, Dec. 2002
TK
Ganz bestimmt nicht. Ich kenne kaum jemanden, der so eine harte Jugend wie ich durchgemacht hat. Als Zehnjähriger kam ich in den Schwimmer-Leistungs-kader, und danach bin ich acht Jahre land jeden Tag 20 Kilometer geschwommen - außer sonntags. Während andere Jungs im Park den Mädchen hinterherliefen, musste ich arbeiten.
RS
Einer solchen Sportskanone sind die Mädchen doch bestimmt hinterhergelaufen.
TK
Im Wasser gab es leider nicht so viele davon. Ich stand um sieben Uhr auf, ging in die Schwimmhalle, und abends um sieben kam ich nach Hause, machte meine Hausaufgaben und ging ins Bett.
RS
Und so ein Leben suchten Sie sich selbst aus?
TK
Wenn mann einen Zehnjährigen fragt, ob er Weltmeister werden will, sagt er nicht nein. Ich hatte den Altersklassenrekord über 1500 Meter Freistil geschwommen, und wenn man in der DDR als Schwimmer vorne war, bedeutete das, dass man auch weltweit vorne war. Ich erwartete natülich, dass es so weiter geht. Man rief mich in den Leistungskader, und damit bekam ich sozusagen einen Staatsauftrag. Daher konnte ich nicht einfach sagen: Ich habe keine Lust. Außerdem war die DDR so etwas wie die Bronx. Wenn du da raus wolltest, gab es nur zwei Wege: Kunst oder Sport.
RS
Bekamen Sie Dopingmittel?
TK
Das kann ich nicht sagen. Wir bekamen jeden Tag eine Handvoll Vitamintabletten, so hieß das halt. Aber Spritzen hat man mir nie verpasst.
RS
Mit dem Weltmeistertitel hat es nicht geklappt...
TK
Nein, ich war immer nur weit vorn. Aber wenn man schon so viel Zeit und Energie investiert hat, dann macht man eben weiter.
RS
Im Nachhinein betrachtet: Hat Ihnen diese Zeit doch etwas gebracht?
TK
Wenn mich heute jemand fragt, warum ich als einziger deutscher Schauspieler in Hollywood übrig geblieben bin, dann sage ich: Weil ich Langstreckenschwimmer war. Ich habe es gelernt, die Zähne zusammenzubeißen. Deshalb bin ich auch kein Mensch, der da sitzt und herumjammert. Ich habe mir alles hart erarbeitet.
Aus "Ich kan die Zähne zusammenbeißen.", 13.02.2006 Interview by Rodiger Sturm, GALORE Nr.17, 2006
... "Außer einer verpassten Kindheit, habe ich vom Schwimmen nur profitiert. Meine Kraft, die Ausdauer und mein Instinkt, darauf kann ich mich verlassen. Ich bin ja nicht totzukriegen. Warum bin ich der Einzige, der in L.A. ruhig geblieben ist?" Kretschmann, der Langstreckenschwimmer. ...
Aus "Das Monster in mir" (5/6), by Henning Kober, KULTUR 04.Januar 2008, VANITY FAIR
Playboy: Ihre Figur in “Wanted” kann um die Ecke schießen, ist blitzschnell und unglaublich stark. Welche dieser Talente hätten Sie gern im wahren Leben?
Kretschmann: Die habe ich bereits alle - deswegen bin ich ja besetzt worden. (lacht)
Playboy: Dann gehören Sie auch wie im Film einer geheimen Bruderschaft an?
Kretschmann: Nein, ich war im Osten im Schwimmkader. Das hat mir gereicht fürs Leben.
Playboy: Der DDR-Schwimmkader war ein Geheimclub?
Kretschmann: Es war ein offizieller Geheimclub.
Playboy: Und was war das Club-Geheimnis?
Kretschmann: Der elektrische Stuhl. Da mussten wir uns draufsetzen und bekamen Metallplatten mit nassen Schwämmchen drunter auf die Haut. Dann wurde da Strom reingejagt, und es kam darauf an, die Lehnen festzuhalten, anstatt die Arme hochgehen zu lassen. Das hatte den Effekt von vielen Stunden Krafttraining. Ein gut gehütetes Geheimnis - davon haben Sie bestimmt noch nie gehört, oder?
Playboy: Nein. Das klingt wie die Vollstreckung einer Todesstrafe.
Kretschmann: Einer soll dabei sogar abgekratzt sein, weil sie zu viel Strom an den Brustmuskel gegeben haben. Das Herz hat versagt. Und dann haben sie, glaube ich, damit aufgehört.
Playboy: Was war mit Doping?
Kretschmann: Da hat man nicht drüber nachgedacht. Man muss sich den Osten in den Siebzigern wie Harlem vorstellen. Es gab zwei Möglichkeiten, nach oben zu kommen: durch Sport oder durch Kunst. Wenn man da als Zehnjähriger gefragt wird: “Willst du Weltmeister werden?”, sagt man “ja” und schluckt jeden Tag eine Hand voll Tabletten.
Playboy: Wissen Sie, was das für Pillen waren?
Kretschmann: Nein, bis heute nicht. Man hat mir angeboten, das nachforschen zu lassen. Aber ich finde, dass das jetzt im Nachhinein nichts bringt. Ich habe mir auch nie meine Stasi-Unterlagen angeschaut. Weil ich nicht weiß, ob ich mir selbst und anderen damit einen Gefallen getan hätte. “There will be blood”, hab ich mir gedacht.
Aus “Wir saßen auf dem elektrischen Stuhl”, Interview by Mareike Ludwig, Playboy Sep, 2008
von Julikaefer @ 12:00 Personalien
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ネット上の記事や各種インタビューを切り分けて時系列に並べてるわけだけど、つまみぐいせずにがっちり読んだインタビュー記事をずらりと並べておきます。→クレッチマンお言葉集